Cannabis & Kaffee: eine perfekte Melange

Die milde Variante für medizinisches Marihuana

Kaffee mit Cannabis

Nicht umsonst heißen die holländischen Coffeeshops nach dem kleinen Schwarzen, obwohl sie mittlerweile hauptsächlich Weed veräußern, dazu aber oft auch erstklassigen Kaffee servieren Achtung: Reine Cafés heißen in den Niederlanden koffiehuis, also Kaffeehäuser; dort wird kein Cannabis geführt. Cafés hingegen sind oft deutschen Bars ähnlicher.

Die ersten Coffeeshops öffneten in den 197ern; sie sahen aus wie Kaffeehäuser und führten dieselben Getränke – aber außerdem noch eine kleine Cannabis-Karte, zunächst noch unter der Theke, aber bald offen und und mit aktivistischem Hintergrund. Bis 1980 kamen die Coffeeshop Eigentümer dafür immer wieder in Konflikt mit der Polizei und der Kommunalverwaltung. Viele Läden wurden mehrmals geschlossen, nur um nach kurzer Zeit wieder aufzumachen. Doch auch damals schon und noch viel mehr nach der Dekriminalisierung des öffentlichen Weed-Verkaufs, genießen Besucher im Coffeeshop häufig Kaffeespezialitäten mit Joint-Begleitung.

Doch trotz der entspannten Kombi von Pot und Kaffeepötten in Hollands Coffeeshops, umweht sie immer noch eine Aura des Verbotenen, die irgendwie nicht richtig zu einem klassischen Café passen will. In Colorado und Washington, den US-Staaten, die Cannabis legalisiert haben, sieht die Sache anders aus. Dort experimentieren immer mehr Cafés mit Cannabis-aromatisierten Cappuccinos und eigenen Weed-Kaffeespezialitäten.

Premium Kaffee mit Cannabis

Zuhause braucht der glückliche Kaffee & Cannabis Gourmet lediglich seine Kapsel-Kaffeemaschine anzuwerfen und kann sein THC in den Becher fließen sehen. Möglich macht dies „Catapult“, der erste „Cannabis Premium Infused Coffee“, der seit Mai 2015 in einzeln portionierten Weed & Kaffee Kapseln und als Pulver auf dem Markt ist. Konsumenten beschreiben die Wirkung als gleichzeitig energetisierung und entspannend. Inzwischen ist Catapult-Kaffee auch ohne Koffein und in zwei verschiedenen THC-Stärken erhältlich und verzeichnet eine steile Umsatzkurve nach oben.

Im Hinblick auf abgepackte, sogenannte „Edibles“ – also ess- oder trinkbare, psychoaktive Cannabis-Produkte – ist der Markt in den USA innerhalb eines Jahres explodiert. Bis zu 50% des Cannabis-Gesamtumsatzes wird mit kulinarischen Produkten erwirtschaftet. „Catapult“ wird nur eine von vielen Marihuana-inspirierten Röstungen sein, wenn die Legalisierung sich langsam durchsetzt. Deutsche Konsumenten müssen auf dieses schnelle Vergnügen wohl noch eine Weile warten – kein Grund aber, auf den leckeren Geschmack von THC-angereichertem Kaffee ganz zu verzichten!

Koffein und THC: eine überraschend harmonische Kombination

Koffein und THC

Während Cannabis Tee eine Jahrhunderte alte Tradition darstellt und einen festen Platz in vielen therapeutischen Anwendungen hat, ist Cannabis Kaffee eine relativ neue Erfindung. Intuitiv mag diese Kombination auch eher paradox anmuten – trinken wir Kaffee hauptsächlich für den milden Kick und als genussvollen Tagesstarter, steht Cannabis doch eher für ein sanfter Runterkommen und Relaxen nach dem abendlichen Nachhausekommen.

Andererseits haben sich schon viele Marihuana-Fans und Kaffee-Gourmets gefragt, wie sie ihre beiden Lieblingsgenüsse unter einen Hut bringen könnten, statt mit der Tasse in der einen und dem Joint in der anderen Hand in der Küche herumzustehen. Auch hierauf gibt es eine einfache Antwort: den inzwischen legendär gewordenen Pipemug (siehe Bild), mit dem sich Kaffeetrinken und Kiffen einhändig fusionieren lässt.

Tatsache ist: Cannabis und Kaffee harmonieren in ihren natürlichen Aromen wunderbar – wenn auch in meinen Augen nicht ganz so absolut perfekt wie Cannabis und Kakao… Die Geschmäcker von Hanf und Bohne lassen sich dabei längst nicht nur im Becher und dampfend heiß genießen. Eiskaffee kann wunderbar mit Cannabis-Sahne oder Honig zubereitet werden und luftiger Coffee-Cake gelingt perfekt mit Canna-Butter.
Doch für all die, die sich nichts Schöneres vorstellen können, als den Morgen mit einer frischen Tasse Kräuter-Kaffee zu beginnen, gibt es eine Fülle von spannenden Rezepten. Wir stellen an dieser Stelle drei davon vor: ein super-schnelles; ein besonders Magen schonendes und dabei ungeheuer aromatisches, das insgesamt etwas länger dauert, aber jede Minute wert ist; sowie ein Hash-basiertes mit orientalischer Raffinesse, perfekt für Gäste.

Fix und ultra-mild: Das Brühverfahren

Gut verträglich und energetisierend: Cold Brew & Bulletproof Coffee mit Cannabis Kick

Für Cannabis Kaffee das gleiche wie für Cannabis Tee: THC ist nicht wasserlöslich. Deshalb lässt sich Canna-Coffee zwar durch aus durch einfaches Aufbrühen der getrockneten Hanfpflanze herstellen. Das Ergebnis nur allerdings nur sehr mild; in jedem Fall sollte der Kaffee dann zuvor decarboxyliert (Anleitung siehe unten) und mit einer zusätzlichen Fettquelle angereichert werden.

Wer es ausprobieren möchte, mische für etwa vier bis fünf Becher Kaffee etwa sieben Gramm feinst zerbröseltes Marihuana und acht Teelöffel gemahlenen Kaffee. Beides wird zusammen aufgebrüht.

Hierfür eignen sich vor allem Cafetières gut.
Nach der gewöhlichen Ziehzeit, kann der Kaffee gesüßt und und bestenfalls vollfette Milch, noch besser Sahne hinzugegeben werden. Für Einsteiger ist dies eine wunderbare Art, vor allem die Aromenfusion von Cannabis und Kaffee für sich zu entdecken. Die Wirkung lässt etwas auf sich warten; dafür entsteht hier eine angenehme lange Wirkungskette, bei der der Kick des Koffein vom Einsetzen des Weed-Effektes abgelöst wird.

Gut verträglich und energetisierend: Cold Brew & Bulletproof Coffee mit Cannabis Kick

Wenn es zwei neue Bewegungen in der Barrista-und-Kaffeegourmet-Szene gab in den letzten Jahren, dann diese: Kaffee kalt aufgießen und mit Butter mischen für den ultimativen Morgenkick.

Kalt“gebrühter“ Kaffee ist zwar etwas aufwendiger in der Herstellung, dafür aber magenschonend und voller ungeahnter Geschmacksnuancen, die von der Komplexität des Cannabis noch verstärkt werden. Eine Einleitung in die Cold Brew Kultur und eine genaue Herstellungsanleitung bietet unser Kaffeemagazin (interner LINK: http://liquid-news.com/kaffee/kalter-kaffee-von-wegen-die-finessen-der-cold-brew-methode/). Auch über den Bulletproof-Methode findet sich dort ein ausführlicher Beitrag (interner Link: http://liquid-news.com/kaffee/bulletproof-coffee-morgendliches-wundermittel-oder-doch-viel-laerm-um-nichts/). Jetzt ergänzen wir die beiden Koffein-Shooting-Stars noch um einen drittes Wundermittel: Die Cannabis-Infusion.

Wer vorhat, regelmäßig in den Genuss eines sanfte Cannabis Coffee zu kommen, sollte sich direkt einen Wochenvorrat Kaffee-Konzentrat anlegen und diesen im Kühlschrank aufbewahren – er behält problemlos sein Aroma und lässt sich bei Bedarf mit heißem oder kalten Wasser auf die gewünschte Stärke strecken.

Das Besondere am Bulletproof Coffee ist ja sein, so ist es nun mal, Fettgehalt. Traditionell wird er mit Butter und Kokosöl zubereitet. Ein einfaches Cannabis Butter Rezept haben wir im Zusammenhang mit Cannabis Tee bereits vorgestellt (interner Link: https://cannabis-special.com/thc-haltiger-cannabis-tee-heilsames-high-genussvoll-zelebriert/). Ich allerdings bevorzuge den Cannabis Bulletproof mit THC-angereichertem Kokosöl.

Canna-Kokosöl: Vielseitige Zutat und sooooo gesund

Dieses gibt dem fertigen Gebräu eine dezent tropische Note und ergänzt die beiden anderen Geschmacksrichtungen perfekt. Wer häufig kulinarische Abenteuer mit Hanf unternimmt, kann gleich eine größere Portion Cannabis-Kokosnussöl herstellen, denn es lässt sich beim Braten und Kochen vielfältig einsetzen, hält sich lange und ist zudem noch ein echtes Super-Food.

Kokosöl ist leicht verdaulich, reguliert den Blutfettspiegel und wirkt innerlich wie äußerlich. Richtig gehört: Es ist auch perfekt für Massagen geeignet und lindert Muskelschmerzen. Dabei beachten: Wenn keine Handschuhe getragen werden, spüren beide den Effekt, denn das Öl dringt auch durch die Haut der massierenden Hände in den Organismus ein. Daneben ist Kokosnussöl perfekt geeignet für den kleinen Hunger danach: Seine mittelkettigen Fettsäuren nutzt der Körper lieber zur Energiegewinnung als zur Fettspeicherung, was Kokosöl zum perfekten Backfett für gesundheitsverliebte Munchie-Fans macht.

Cannabis Coconut Oil

Cannabis Coconut Oil: Zwei Zutaten, Tausende Verwendungsmöglichkeiten

Im Internet finden sich eine Vielzahl an Cannabis Kokosnussöl Rezepten; weiter unten ist unsere Methode beschreiben. In jedem Fall entscheidend und oft nicht erwähnt: Das Marihuana sollte als allererstes decarboxyliert werden, damit das enthaltene THC für den Körper verfügbar wird. Beim Kiffen geschieht dies automatisch durch die Erhitzung. Bei der Verwendung von Cannabis zum Kochen muss die Erwärmung im Ofen passieren. Das geht ganz einfach. Wichtig ist allerdings, den Hanf nicht zu überhitzen. Für eine sanfte und effektive Decarboxylierung wird das Marihuana auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech 45 Minuten lang bei 120 °Celcius im Ofen erwärmt. Danach kann die Weiterverarbeitung zu Cannabis-Kokosnussöl beginnen.

Ganz wichtig: Zur Herstellung sollte unbedingt ein organisches, kalt gepresstes Kokosöl verwendet werden. Meist ist es in großen Schraubgläsern erhältlich. Nicht verwirren lassen: Kokosöl ist nicht klar und flüssig, sondern weiß und fest. Unraffiniertes Kokosöl schmeckt charaktervoll nach Kokosnuss; perfekt für alle, die es tropisch mögen. Raffiniertes Kokos-Öl ist mehr oder weniger geschmacksneutral.

Wie immer gilt für Einsteiger: Die erste selbst gemachte Portion Cannabis Kokosöl sollte eher schwächer dosiert sein. Ob im Kaffee oder Tee, oral genossenes THC braucht etwa eine Stunde, um zu wirken. Das Stichwort heißt also Geduld und nicht nachschaufeln! Hinsichtlich des idealen Mischungsverhältnisses fürs erste Mal gehen die Meinungen stark auseinander. Mit einem Verhältnis von einem Gramm decarboxylierten Marihuana zu 30 Gramm Öl kann eigentlich nichts schief gehen. In Tassen gemessen ergibt das etwa eine Tasse dicht gepacktes Marihuana zu drei Tassen Kokosöl.

Das Marihuana wird zerkrümelt, das Kokosnuss-Öl bei schwacher Hitze langsam geschmolzen. Ist es flüssig, werden die Pflanzenbestandteile hinzugegeben. Profis machen das ganze im Wasserbad, ein Muss ist es aber nicht. Nun wird die Cannabis-Kokos-Mischung kontinuierlich gerührt. Das Pflanzenmaterial darf nicht am Topfboden oder den Seiten anhaften. Ebenfalls essenziell: Das Kokosöl sollte heiß werden, aber unter keinen Umständen kochen. Eine Temperatur zwischen 70° und 80° C ist ideal; hier lohnt sich sogar die Anschaffung eines Kochthermometers.

Die Mischung sollte jetzt etwa eine Stunde lang bei häufigem Rühren erhitzt werden. In dieser Zeit färbt sich das Öl grün. Gleichzeitig können der Menge entsprechende Einmachgläser sterilisiert und offen aufgereiht werden. Über die Öffnung kommt ein feines Sieb, durch das die Mischung in die Gläser geschüttet wird. Danach kann das Cannabis noch in ein Küchentuch geschüttet und über dem Glas ausgepresst werden. Die Gläser werden verschlossen und bei Raumtemperatur herunter gekühlt. Danach können sie in den Kühlschrank. Dass sie unbedingt außerhalb der Reichweite von Unbefugten und Kindern aufbewahrt werden, versteht sich hoffentlich von selbst.

Nun zurück zum Cold Brew & Bulletproof Coffee mit Cannabis Kick. Der Vorteil dabei: Er wirkt auch bestens ohne Milch oder Kaffeesahne, für die Puristen unter den Koffein-Fans. Alles, was für dieses Rezept benötigt wird, ist ein Mixer, ein bis zwei Teelöffel des Cold-Brew Kaffee-Konzentrates, ein Becher kochendes Wasser und etwa ein Teelöffel Cannabis-Kokosnussbutter. Ich mag dazu noch zwei bis drei Teelöffel Kokosnussmilch, aber das ist Geschmackssache. Die Zutaten kommen in den Mixer und werden kurz verquirlt, fertig. Wer keinen Mixer hat, nutzt einfach einen Zauberstab. Jede Art von Süße schmeckt lecker in diesem Gebräu; ich bevorzuge, natürlich, Kokosnuss-Blütenzucker, der den tropischen Flavour nochmals unterstreicht.

Hash Kaffee – orientalisches Aroma, angenehmes High

Hash Kaffee

Ganz ohne langwierige Vorbereitungen kommt das folgende Cannabis-Kaffee Rezept aus. Wie bei fast allen kulinarischen Nutzungen von THC ist die Dosierung auch hier eine Frage der persönlichen Präferenz. Ganz wichtig ist dabei, sich langsam an die richtige Menge heranzutasten und es nicht zu übertreiben. Vor allem Einsteiger, die bisher nur gekifft und noch keine Erfahrungen mit einer oralen Einnahme gemacht haben, sollten bei dem folgenden Rezept anfangs etwas kürzer treten und behutsam Erfahrungswerte sammeln.

Für einen Becher Hash-Kaffee braucht man eine Prise pulverisierten Hash; die genaue Menge entspricht der persönlichen Präferenz. Meist lässt sich dieser leicht vom Block abschaben. Hinzu kommen vier Teelöffel feinst pulverisierter, türkischer Mokka und ein Becher frisch gebrühter Kaffee der eigenen Lieblingsmarke. Aromatisch gekrönt wird diese orientalische Köstlichkeit von jedweden Gewürzen, die in den Sinn kommen – Kardamom, Vanille, Muskatnuss und Zimt passen alle, ebenso Nelken und Anis für die Experimentierfreudigen, immer in Pulverform und jeweils eine großzügige Messerspitze voll.

Alle Zutaten werden zusammen in einen klassischen türkischen Kaffeekocher gegeben und auf dem Herd solange über kleiner Flamme erhitzt, bis die Mischung zu köcheln beginnt.

Dann sollte sie sofort vom Herd genommen und eingegossen werden – am schönsten natürlich in kleine Mokkatassen. Dazu passt brauner Zucker und natürlich Milch oder Sahne nach Wahl – auch wenn Letzteres nicht ganz authentisch ist, verstärkt es doch noch die Wirkung.