JuJu Joint

Dope, Dabbing & Dampfen: Luxus-Kiffen mit dem JuJu E-Joint

Dope, Dabbing & Dampfen: Luxus-Kiffen mit dem JuJu E-Joint

Dope und Dampfen, das ist eine dieser unaufhaltsamen Verschmelzungen. Über die bereits auf dem europäischen Markt befindlichen Versuche einer praktischen Umsetzung, die nicht sofort am Regulierungswahn paternalistischer Behörden scheitert, haben wir bereits berichtet: dem e-njoynt und dem vorbefüllten KanaVape Stick (Link siehe unten). Beide Produkte sind jedoch frei von THC und Nikotin. Der speziell für getrocknete Pflanzen und Wachs gedachte Verdampfer von e-njoynt ist noch nicht erhältlich, wiewohl bereits auf der Webseite beworben.

In der USA sieht die Situation naturgemäß etwas anders aus. Nicht nur ist Cannabis dort bereits in einigen Staaten legalisiert, in vielen anderen kann es zu medizinisch-therapeutischen Zwecken erworben werden. Hierfür sind Geräte wie der Dopen auf dem Markt, deren mit THC-haltigen Cartridges extra angeboten werden – wo sie erhältlich sind, ist dann jeweils von der lokal gültigen Gesetzgebung abhängig. Dopens kommen betont elegant daher, in einer Farbwahl zwischen Weiß und Gold. Ein sehr feminines Produkt, das sozusagen das eine Ende der Produktpalette repräsentiert, siedelt man den ebenso sorgfältig designten G Pen Loose Leaf™ der Rap-Ikone SnoopDogg am andere Ende an.

Machbar ist alles – aber macht es auch Spaß?

Der amerikanische Markt ist außerdem gut bestückt mit sogenannten Dank Tanks, mit THC-Liquid befüllt, die anstelle der ursprünglichen Patrone in die eigene E-Zigarette eingeschraubt werden können. Darüber hinaus ist das Internet zum Bersten gefüllt mit (Video-)Anleitungen zur Adaptierung und Befüllung des eigenen Verdampfers mit Haschischöl. Nicht nur das: Auch cannabis-aromatisierte Liquids lassen sich mit Geduld und viel Sorgfalt selbst herstellen, wie etwa dieser Post auf Englisch minutiös darlegt. Ob Mensch sich derartig pharmazeutische Operationen zutraut, ist natürlich eine andere Frage.

Aber auch die unter der Hand oder in Nachbarländer erworbene E-Weed-Präparate haben ihre Tücken: Selten weiß der Käufer, wie hoch die THC-Konzentration im erworbenen Marihuana-Konzentrat wirklich ist – sie kann das Dreifache des herkömmlichen Joints betragen. Das liegt nicht zuletzt an den unterschiedlichen Extraktionsmethoden, die etwa zu dem extrem potente BHO (Butan Haschischöl) mit einem THC-Gehalt von bis zu 80% führen, dessen Dampfen auch als ‚Dabbing‘ bezeichnet wird. Keinesfalls sollte BHO zuhause hergestellt werden: Das genutzte Butan ist hochexplosiv und hat bereits mehr als eine Küche in Schutt und Asche gelegt.

Daher war das tatsächliche Konsumieren von Drogen per Verdampfer bisher eher eine Sache für Weed-Nerds, experimentierfreudige E-Zigaretten Experten oder jene Amerikaner, die zu ihrem Glück in einem dope-freundlichen Bundesstaat leben. Davon abgesehen war die Synthese „Drogen und Dampfen“ nicht unwesentlich von so suchterzeugenden (und Menschen generell schnell zum Gemüse werden lassenden) Substanzen wie Opium, Heroin, Klebstoffen oder Crack in ein unschönes Licht getaucht. Doch all dies könnte sich 2015 ändern.

Hier kommt JuJu: Cannabis im Drive-Thru-Gewand

Ein Grund hierfür ist ein neuer Verdampfer, der in den USA seit dem Frühjahr 2014 auf dem Markt ist: JuJu. Das elegante Gerät hatte schnell den Slogan weg „Der Joint für Leute, die keine Joints rauchen“. Tatsächlich machen die JuJus den Genuss von Cannabis zu einem einfachen, extrem diskreten und alltagstauglichen Vergnügen. Sie sind zurückhaltend, aber sehr stylish designt – manche nennen sie die iPods unter den E-Zigaretten. Anders als die bekannten eJoints müssen die Jujus nicht zusammengesetzt oder selbst befüllt werden, es ist kein Knopfdruck notwendig, um den Erhitzungsprozess in Gang zu setzen und aufgeladen werden sie auch nicht. Der Dampfer öffnet einfach die deutlich mit der jeweiligen Füllungsart gekennzeichnete Box, nimmt den JuJu heraus und inhaliert.

JuJus sind immer mit 150 Zügen aufgeladen. Der Hersteller empfiehlt drei bis vier pro Einsatz, will aber auf der Webseite erfahrenen Nutzern auch bis zu zehn Züge Vergnügen nicht abschlagen. Für jeden Zug wird eine Inhalationszeit von drei Sekunden angenommen, so dass jeder JuJu Joint etwa 7,5 Minuten Kiffvergnügen bietet. Das nach zehn bis 15 Minuten einsetzende High, so Konsumenten, ist milder als vom selbst gerollten Joint gewöhnt. Viele empfinden es als angenehmer und vor allem alltagskompatibler. Das überrascht ein wenig und zeigt wieder einmal, wie weit auch die Verstoffwechslung von gedampften und gerauchten Stoffen sich unterscheidet: Denn das Haschischöl in Juju Joints beinhaltet 40% THC und damit etwa die doppelte Menge an THC als in dem Pflanzenanteil in herkömmliche Joints gemessen wird.

Nach etwa 50 Nutzungen ist der JuJu leer und muss, ich schreibe dies ungern, weggeworfen werden. Mit anderen Worten: Es handelt sich um einen echten Müllproduzenten, da gibt es nichts zu beschönigen, auch wenn die Hersteller für die Zukunft Recyclingmöglichkeiten in Aussicht stellen.

Seit dem Verkaufsstart im April 2014 sind im Staat Washington insgesamt 75.000 JuJus sowohl ärztlich verschrieben, als auch als Genussmittel verkauft worden.

Legalisierungen gebären immer Entrepreneure

Die beiden Erfinder des JuJu sind mitnichten durchgekallte Dopeheads in ihren Zwanzigern. Rick Stevens aus Seattle, einer der beiden Gesellschafter, ist mit 60 bereits in den Ruhestand gegangen und hatte darum Lust und Zeit, mal etwas zu erfinden. Seine eigenen Erfahrungen mit Cannabis waren eher negativ. Als aber der Staat Washington Marihuana legalisierte, machte er genau das zu seiner Geschäftsidee: „Ich wollte ein Produkt entwickeln, dass Menschen während einer Party genießen und dabei weiter an der Unterhaltung teilhaben können, statt nur noch stoned in einer Ecke zu sitzen… also genau das Gegenteil von einer Bong; von denen gibt’s genug da draußen.“

Stevens ist kein Neuling in der Branche. Er hat lange Marketingjobs für Zigarettenfirmen gemacht. Das half ihm aber noch nicht dabei, aus Cannabispflanzen auch ein für Verdampfer kompatibles Öl zu extrahieren. Als er mit der Entwicklung begann, hatte er noch nicht mal eine passable Weed-Quelle. Stevens experimentierte 18 Monate lag mit Dutzenden von herkömmlichen E-Zigaretten, bis er er ein ungefährliches System entwickelte hatte, das zur Extraktion flüssiges CO2 nutzt statt der gängigen petrochemischen Substanzen wie Butan, von denen Spuren im Endprodukt nachweisbar sind. CO2 ist nicht nur sicher, wenn es inhaliert wird, es sterilisiert das Cannabis auch noch gleichzeitig. Allerdings blieb das resultierende Haschischöl immer noch zu zähflüssig für eCigs, die für die Verdampfung von Liquids gemacht waren. Schließlich beauftragte Stevens einen chinesischen Hersteller mit der Produktion eines geeigneten Protototypen – der JuJu war geboren.

Heute werden drei Gramm hochwertigsten Cannabis für die 150 Züge verarbeitet. Jede JuJu beinhaltet zwei Gramm Haschischöl und ein Gramm Propylenglycol. Stevens und sein Businesspartner, Marcus Charles, arbeiten aber an der Eliminierung des Propylenglycol, das momentan das Öl noch vor dem Erhärten schützt.

Wird der JuJu aus medizinischen Gründen verschrieben, kostet er 25 Dollar. In Bundesstaaten, in denen Cannabis legal über die Theke geht, müssen die Händler den eJoint gemäß Gesetz selbst mit den ebenfalls gelieferten Patronen bestücken. Dort sind die JuJus auch wesentlich teurer, denn in jeder Logistik- und Belieferungsphase werden auf den Verkaufspreis nochmals 15% Steuern aufgeschlagen – eine Einnahmequelle, die für die partizipierenden Staaten inzwischen immens lukrativ ist. Hier beginnt die Preismarge bei 65 Dollar und endet bei 140 Dollar.

Erst Austern, dann ein JuJu

Angesichts dieser Preise ist klar: JuJu ist ein Produkt für den gut situierten Mittelstand, der sich die inzwischen erhältlichen Verdampfer mit extra Kammern für Kräuter und Harz zwar kaufen könnte, aber eben das ganze Gebastle drumherum nicht will. Stattdessen greifen die Besserverdienenden zu einem E-Stick, der keinerlei Aroma-Entfaltung verspricht und sehr unauffällig aussieht. Tatsächlich haben die ersten Umfragen bei Händler ergeben, dass vor allem Frauen und Kunden zwischen 40 und 60 nach dem JuJu fragen. Sie begründen dies auch damit, unbehelligt und zu jeder Tageszeit in der Öffentlichkeit kiffen zu können.

Der erste JuJu-Werbeclip zeigt entsprechend auch eine Gruppe gut gelaunter Anfang- bis Mitte Vierziger beim Austernverzehr. Gleichzeitig ist aber auch eine Gruppe von Teenagern beim Band-Jammen zu sehen, die danach mit einem JuJu chillen. Das wiederum finde ich persönlich fragwürdig und komplett überflüssig. Denn noch längst ist nicht erwiesen, welche Auswirkungen Cannabiskonsum auf das heranwachsende menschliche Gehirn hat. Die Gesundheitsbehörden fürchten natürlich trotz der hohen Preise, dass Kinder und Jugendliche sich Zugang zum vorbefüllten E-Joint verschaffen. Tatsächlich ist dieser für Eltern und Lehrer nicht mehr anhand der üblichen Symptome wie Geruch, Qualm oder auffällig verändertes Verhalten zu identifizieren. Dieselbe ‚Monitoring the Future‘ – Studie der Universität von Michigan (finanziert vom National Institute on Drug Abuse) die behauptet, dass 2014 Teenager mehr E-Zigaretten geraucht hätten als herkömmliche Tabakzigaretten, stellt auch fest, dass 35,1 Prozent aller 12-Klässler 2013 Marihuana konsumiert haben.

Und wann kommt der Export?

2015 wollen Stevens und sein Geschäftspartner Marcus Charles auf eine halbe Million verkaufte E-Joints kommen. Der Verkauf soll nach Colorado (Cannabis ist dort legal), Oregon (wo es im Juli 2015 legalisiert werden wird) und Nevada (wo es entkriminalisiert wurde) ausgedehnt werden. Wann der JuJu in Deutschland ankommt, steht in den politischen Sternen (wer ihn aber schon mal probiert hat, möge uns doch einen kurzen Erfahrungsbericht schreiben). Aufzuhalten sein werden diese oder ähnliche E-Joint genauso wenig wie die Legalisierung von Cannabis an sich – wann hätte Deutschland schon lange einer politischen Richtungsweisung widerstehen können, die aus den USA kam?

Aufgepasst E-Joint ist nicht gleich E-Joint

Während der JUJU tatsächlich ein elektrischer Joint mit THC ist vermitteln andere Hersteller den Eindruck als handele es sich um einen solchen und reiten auf der Cannabis und e-Joint -Welle, um ihre Produkte zu verkaufen. In Deutschland dürfen E Joints mit THC-haltigem Cannabis nicht angeboten werden da sie unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. E Joints mit CBD sind jedoch völlig legal da ihr THC-Anteil unter 0,3 Prozent liegt.

Der e-njoint aus den Niederlanden

Auf der Shopseite des Herstellers E-NJoint B V wird der Weezy als Jack-Pod System angeboten. Der Weezy ist eine moderne Variante der Purpfeife und ist weder ein E-Joint noch ein Vaporizer. In dem E-Zigaretten ähnlichen Gerät mit dem Aufbau eines Joints befinden sich Kapseln aus Aluminium die mit ca. 0,2 Gramm Gras befüllt werden können. Zum Konsumieren wird der e-njoint dann auf herkömmliche Art mit einem Feuerzeug wie bei einem Tabakjoint oder einer Purpfeife in Brand gesetzt. Vorteil der Weezy Systeme ist das sie einen Kohlefilter enthalten der kleine Partikel von der Lunge fernhält. Ob sich der Kauf des E-NJoints wirklich lohnt muss jeder für sich selbst entscheiden.

Kanavape mit CBD Liquid

Aus Frankreich kommt der Kanavape der gemäß Definition das ein E-Joint THC enthält und zum High führt auch kein echter E-Joint ist. Der Kanavape verdampft eine CDB Liquid Flüssigkeit, die den Körper entspannen kann, jedoch klein THC enthält und deshalb auch nicht zum gewünschten High führen kann. Über den Kanavape haben wir hier ausführlich berichtet.

Warnung vor E-Joints mit gefährlichen Inhalten und Wirkstoffen

Anfangs tauchten E-Joints mit gestreckten und gepantschten Inhalten nur in den USA auf und verursachten zahlreichreiche Todesfälle und Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten und E-Joints. Inzwischen sind sie auch in Deutschland angekommen. Wir raten vom Konsum solcher Produkte ab. Labortests in den USA wiesen Cyanwasserstoff auch als Blausäure bekannt in den Produkten nach. Greift lieber auf natürliches Marihuana zurück und kocht oder dampft das Weed mit einem Vaporizer oder raucht einen Joint.