Wie viel Cannabis wird über das Internet Netz verkauft?

Wie viel Cannabis wird über das Internet verkauft? Der Kampf gegen den Online-Schwarzmarkt

Einer neuen amerikanischen Studie zufolge kam es durch die Beschlagnahmung der ehemals größten Online-Drogenbörse „Silk Road“ zu keinen signifikanten Rückgänge im Online-Schwarzmarkt. Am beliebtesten sind immer noch Cannabis und Ecstasy.

In der von der Carnegie Mellon Universität vorgestellten Studie sieht man deutlich, dass der Kampf der amerikanischen Regierung gegen den Online-Drogenschwarzmarkt nicht von Erfolg gekrönt ist. Obwohl es in der vergangenen Zeit zahlreiche Operationen gegeben hat, beträgt der Umsatzwert der gehandelten Drogen immer noch über 100 Millionen Dollar weltweit.

Das „Dark Web“ boomt weiter

Silk Road war eine der ersten Plattformen im sogenannten „Dark Web“, in das man als „normaler“ User gar nicht reinkommt. Dafür braucht es zuvor spezielle Verschlüsselungsmaßnahmen, wie das anonyme Browsingtool Tor, um überhaupt Einlass in diese dunkle Ecke des Netzes zu finden. Und genau diese Anonymisierer machen es für die Strafbehörden auch so schwierig, die Konsumenten, aber vor allem auch die Anbieter ausfindig zu machen.

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Carnegie Mellon Uni haben von Januar 2013 – Januar 2015 35 dieser Online-Plattformen untersucht und analysiert und ein Programm entwickelt, in welchem sie von den Preisen für die verschiedenen Drogen bis hin zum Feedback, dass die Käufer dem Händler gaben, auswerten.

Überraschend: die Verkaufszahlen stagnieren leicht

Nach dem Untergang von Silk Road, welche in der lebenslangen Verurteilung des Betreibers der Seite endete, haben sich die Verkaufsentwicklungen zwar etwas verlangsamt, sind aber im Gesamten immer noch steigend. Doch statt einem regelrechten Monopol, welches Silk Road darstellte, verteilen sich die Käufe nun auf mehrere Anbieter. Dadurch ist natürlich auch die Gesamtmenge an Nutzern gestiegen, die sich ihr Drogen über den Online-Weg bestellen. Gezahlt wird übrigens fast immer in virtueller Währung, den sogenannten „Bit Coins“.

Die zwei Nachfolger, die sich nach Silk Road etablierten, „Sheep Marketplace“ und „Black Market Reloaded“ schafften es, die Kunden zu sich zu ziehen, aber auch sie sollten nicht lange halten. Das stellte die Szene vor ein Problem. Doch wo ein Shop geht, kommen fünf neue dafür um die Ecke und so hatte die nächste Zeit etwas von dem Kampf gegen die Hydra: wo ein Kopf abgeschlagen wurde, wuchsen 7 neue nach.

Drogen im Wert von 300.000 – 700.000 Dollar pro Tag

Jeden Tag werden im Dark Web also Drogen im Wert von 300 – 700 Tausend Dollar ge- und verkauft. Am beliebtesten sind dabei Cannabis und Ecstasy, aber auch die Zahlen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten steigen. Marihuana und die kleinen Aufputschpillen machen über die Hälfte aller Drogenkäufe aus.

Kokain wiederum scheint seine „besten“ Tage hinter sich zu haben und wird seltener gekauft.

Hauptsächlich sind es Kleinhändler, die ihre Waren anbieten, meist mit einem Warenwert des gesamten Shops, der nicht einmal 1.000 Dollar erreicht.

Und noch etwas fiel den Wissenschaftlern auf: die meisten Verkäufer sind mittlerweile technisch auf einem ganz anderen Stand als noch zu Silk Road-Zeiten. Jeder Kontakt findet nur über extrem starke Verschlüsselungsprogramme und andere Sicherheitsmaßnahmen statt – es wird für die Behörden also nicht leichter, die Köpfe hinter dem Drogen-Schwarzmarkt zu bekommen.

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