Heilender Hanf

Hanf und seine heilende Wirkung

Liest man sich tiefer in die Geschichte und die phytologischen Charakteristika des Hanf ein, erscheint einem das Verbot des Hanfanbaus in Deutschland immer widersinniger. Doch glücklicherweise ist der Konsum von Hanf noch nicht ganz verboten: Solange kein THC enthalten ist, dürfen die Pflanze und die aus ihr hergestellte Produkte wie Samen und Öl nach wie vor genossen werden.

Das ist gut so, denn Hanf hat einige fast unglaubliche Eigenschaften und kann sich zweifellos und stolz „Superfood“ nennen. Warum das so ist, an welchen Stellen im menschlichen Organismus die Bestandteile des Hanfes wohltuend wirken und wie es dazu aufbereitet werden muss, berichten wir in diesem Artikel.

Die harmlose Pflanze: Der Nutzhanf

Pflanzen, die einen geringeren THC-Gehalt als 0,3% aufweisen, werden eigentlich weltweit als Nutzhanf bezeichnet – wiewohl andere Sprachen wie das Englische aus gutem Grund zusätzlich wesentlich freundlichere Bezeichnungen benutzt, etwa nährender/ „nutritive“ oder landwirtschaftlicher/ „agricultural“ Hanf. Die 0,2%-Hürde in Europa wiederum ist recht willkürlich und mehr bürokratischen Kompromissen innerhalb der EU geschuldet als wissenschaftlichen Erkenntnissen über Wirkung und Risiken.

Die meisten der als Nutzhanf kultivierten Cannabis sativa und Cannabis sativa var. Pflanzen (Cannabis indica spielt aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften nur als Drogen- und Medizinpflanze eine Rolle) haben in der Praxis sogar nur einen THC-Anteil von weit unter einem Prozent. Tatsache ist, dass man sogar Hanf mit weniger als 3% THC-Anteil beruhigt selbst Kindern als Salat zu essen geben könnte. Die aus diesem Hanf gewonnenen Produkte sind nicht psychoaktiv. Man könnte selbst einen Liter Hanföl trinken und dennoch jeden Drogentest bestehen.

Achtung Verwechslungsgefahr: Hanföl ist nicht gleich Cannabisöl!

Cannabisöl

Gebrauchsfertiges Cannabisöl für medizinische Zwecke

Apropos Hanföl: Um gleich zu Anfang einem häufig auftauchenden Missverständnis vorzubeugen – Hanföl und Cannabisöl sind zwei grundsätzlich verschiedene Substanzen. Cannabisöl, das in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit für seine therapeutische Wirkung bei Krebs- oder Epilepsiepatienten gewonnen hat und Hanföl sind nicht identisch. Cannabisöl wird aus den Blüten der Cannabispflanze gewonnen und hat meist einen gleich hohen THC und CBD Anteil. Zwar gibt es Hersteller, die den THC-Anteil durch ausgewählte Pflanzenarten so niedrig wie wie möglich halten, um die Legalität zu ermöglichen. Viele andere Mediziner gehen aber davon aus, dass es für eine optimale Wirkung bei der Behandlung von aggressiven oder akuten Erkrankungen auf das Zusammenspiel beider Cannabinoid-Arten ankommt. Hanföl hingegen wird aus den Hanfsamen gewonnen und enthält kein THC, dafür aber viele wertvolle andere, nicht.psychoaktive Cannabinoide, darunter CBD. In diesem Artikel werden wir ausschließlich auf Hanföl eingehen, nicht auf Cannabis-Öl.

Das menschliche Endocannabinoid-System

RezeptorenNicht nur das Cannabis hat (Nomen est Omen) Cannabinoide. Jedes Säugetier produziert sogenannte körpereigene Endocannabinoide. Auch der Mensch verfügt über ein ausgeklügeltes Endocannabinoid-System, das sich aus den Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 mit „ihren natürlichen Liganden und der nachgeschalteten intrazellulären Signaltransduktion nach der Ligandenbindung in Vertebraten“ zusammensetzt, wie Wikipedia weiß. Übersetzt bedeutet das: Wir alle haben in unterschiedlichen Teilen unseres Körpers Rezeptoren, an die sich unsere selbst hergestellten oder von außen kommenden (Endo-) Cannabinoide andocken und bestimmte Reaktionen hervorrufen können.

Bekannt ist dies erst seit den 1980ern; die Erforschung des Endocannabinoid-Systems ist also noch längst nicht abgeschlossen. Wir wissen bis jetzt, dass sich CB1-Rezeptoren hauptsächlich im Gehirn finden sowie in den Nieren und im Darm. Im Hirn sind die meisten CB1-Rezeptoren dort zu finden, wo die Bewegung gesteuert wird (Basalganglien, Kleinhirn) und Informationen verarbeitet werden (Hippocampus). Kognitive Prozesse wie die Gedächtnisbildung und emotionale Vorgänge wie die Selbstmotivation sind partiell an die CB1-Rezeptoren gekoppelt. CB2-Rezeptoren sind im zentralen Nervensystem mit für die Immunabwehr zuständig. Beide Rezeptoren-Typen werden
über Endocannabinoide aktiviert, die der Körper bei Bedarf herstellt – das unterscheidet sie von anderen Neurotransmittern, die in den Nervenzellen gespeichert werden.

Wohtuende Hanf-Ingredienz #1: Cannabidiol CBD

 Cannabidiol CBD

Organische Verbindung Cannabidiol CBD

Der im Cannabis enthaltene THC wirkt deshalb so potent, weil er quasi nahtlos an Cannabinoid-Rezeptoren andocken kann. Doch THC ist nicht das einzige Cannabinoid, das die Hanf-Pflanze zu bieten hat. Eine einzige Cannabispflanze der Familie „Sativa“ Pflanze enthält bis zu 85 organische Verbindungen der Cannabinoiden-Gruppe – und längst nicht alle sind psychoaktiv. Die neben dem THC am besten erforschte unter ihnen ist das Cannabidiol CBD.

Die Wechselwirkungen von CBD und dem menschlichen Organismus haben sich uns noch längst nicht vollständig erschlossen. Klar ist aber: es hat eine ausgesprochen beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, wirkt antioxidativ und heilsam bei neurologischen Krankheiten. Glücklicherweise kann diese Wirkung durch Hanfextrakte erzielt werden, die keinerlei psychoaktive Substanzen bergen und deshalb legal im Handel erhältlich sind.

Wohltuende Hanf-Ingredienz #2: Hanfprotein

Es gibt fast nichts, was das Hanfprotein nicht kann – einschließlich der alleinigen, vollwertigen Ernähung eines Erwachsenen über Monate hinweg, sollte es nötig sein. Hanfprotein ist wie für den Menschen gemacht: Sein Aminosäure-Profil ist ideal auf unseren Stoffwechsel eingestellt und es ist vollgepackt mit Mineralien und Vitaminen. Faszinierenderweise besteht Hanf nicht nur ebenso wie wir Menschen aus etwa 20 Prozent Protein – es stellt auch gleichzeitig ein optimales Nahrungsprotein dar, so exakt auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten, als wäre es im Labor entwickelt worden (was es ja auch ist, nur dass die Wissenschaftler Evolution hießen und Jahrtausende Zeit zur Perfektionierung ihrer Rezeptur hatten).

Das liegt zum einen daran, dass Hanf genau das enthält, was uns fehlt und wir auch nicht endogen, also im eigenen Organismus produzieren können: essenzielle Aminosäuren nämlich. Wir benötigen sie an vielen Stellen unseres Körpers, vor allem aber zum Muskelaufbau und zur Muskelregeneration. Hierfür liefert Hanfprotein verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAA), was es besonders interessant für Sportler, Heranwachsende und Veganer macht, die nicht auf tierisches Eiweiß zugreifen. BCAA ist zwar grundsätzlich in allen proteinhaltigen Lebensmitteln vorhanden, aber nicht immer im für uns idealen Verhältnis. Hanfprotein bietet die einzelnen essenziellen Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin ein einer perfekt ausgewogenen Mischung, in hoher Konzentration und bei hoher Bioverfügbarkeit – also für den Körper leicht verwertbar.

SojaDas liegt an den vom Hanf gebildeten Proteintypen: Globulin Edestin (65%) und Albumin (35%). Schon das Albumin ist sehr leicht verdaulich und liefert wichtige Antioxidantien. Globuline ist jedoch noch interessanter aufgrund der vielen zentralen Rollen, die sie auch in unserem Körper spielen. Dort sind sie zuständig für die Bildung von Antikörpern; auch im Blutplasma übernehmen sie zahlreiche Jobs. Sie binden und transportieren Vitamin B12 und sind für den Eisen- und Fetttransfer zuständig. Der Körper ist mit Globulin also sehr vertraut; es ist in seinen Prozessen positiv besetzt. Das von außen kommende Globulin wird extra leicht und ohne große Rückstände zu körpereigenen Proteinen umgebaut. Das ist ein großes Plus: Denn die vom Körper nicht verstoffwechselten „Abbaureste“ von Proteinen sind vor allem für die Ausscheidungsorgane Leber und Niere eine Belastung. Gleichzeitig beinhaltet der Hanf keine Inhaltsstoffe, die die metabolischen Prozesse des Körpers beeinträchtigen.

Dieses Problem hat der Körper etwa bei Soja. Zwar enthält die Soyjabohne etwas mehr pflanzliches Eiweiß als der Hanfsamen, aber daneben auch Trypsininhibitoren. Diese hemmen das von unserem Pankreas abgesonderte Trypsin, ein Trio aus Verdauungsenzymen, welche im Dünndarm Eiweiße zersetzen – ein wenig so, als würde man Schokolade essen, die gleichzeitig die Geschmacksknospen blockiert. Hanfprotein ist frei von Trypsininhibitoren und wird deshalb deutlich nachhaltiger vom Organismus für sich genutzt.

Darüber hinaus enthält Soja im Gegensatz zu Hanf Oligosacchariden, die bei vielen Menschen zu ungewollten Darmtätigkeiten wie Blähungen oder Gasbildungen führen. Wer bei sich dieses Phänomen nach dem Trinken von Sojamilch oder dem Genuss von Tofu festgestellt hat, sollte auf Hanfprodukte umsteigen.

Wohltuende Hanf-Ingredienz #3: Omega-6, Omega-3 und Omega 9

Hemp oil

Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen Heranwachsenden tägliche Esslöffel Lebertran aufgezwungen wurden. Doch so unangenehm die Prozedur war, ihr lag eine wichtige Einsicht zugrunde: Unser Körper ist schnell unterversorgt mit essenziellen Fettsäuren, allen voran den Omega-Fettsäuren. Leinöl ist eine gute Quelle, hat jedoch eine geringe Haltbarkeit.

Hanföl ist hier die perfekte Alternative: Es bietet nämlich als einziges Öl das perfekte 3:1-Verhältnis von Omega-6 Fettsäuren in Form von Linolsäure und Omega-3 in Form von Alpha-Linolsäure. Das steht im deutlichen, aber oft unerkannten Gegensatz zu der durchschnittlichen Industrienahrung, deren Fettsäure-Verhältnis oft einen Omega 6 – Überschuss von 50:1 aufweist. Das kann, neben anderen Wirkungen, chronische Entzündungsprozesse fördern.

Wohltuende Hanf-Ingredienz #4: Der ideale Mikronährstoff-Mix

Die meiste Menschen nehmen zu wenig Mineralstoffe und Spurenelemente zu sich. Hanf enthält hohe Spiegel von Zink, Selen, Eisen und Magnesium, vier Mineralstoffe, ohne deren ausreichendes Vorkommen viele Prozesse im menschlichen Körper ins Stolpern kommen. Wenig andere Lebensmittel bieten alle vier Mineralstoffe derart hochkonzentriert an. Insgesamt finden sich in den Hanfsamen neben den Vitaminen E, C, B1, B2, B3 und B6 noch die Mineralien Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel, Kalzium, Eisen, Mangan, Zink, Natrium, Silizium, Kupfer, Platin, Bor, Nickel, Germanium, Zinn, Jod, Chrom, Silber und Lithium.

Wohltuende Hanf-Ingredienz #5: Ballaststoffe

DarmIm allgemeinen neigt unsere tägliche Kost zur Ballaststoffarmut. Dies wird noch verstärkt, wenn wir isolierte Proteine wie zum Beispiel Molke zu uns nehmen (als Pulver oder Shake), um etwa Muskeln aufzubauen oder Gewicht zu verlieren. Die meisten isolierten Proteinprodukte sind zwar exzellente Eiweißlieferanten, haben jedoch den gravierenden Nachteil, dass sie dem Darm keine „Transporthilfen“ in Form von Ballaststoffen mitbringen.

Das ist bei kleineren Mengen kein Problem; werden aber gezielt Protein-Shakes verzehrt, oft auch als Mahlzeit-Ersatz, dann verbleibt das Protein zu lange im Darmtrakt. Das begünstigt Fäulnisprozesse, eine mögliche Übersäuerung und die Bildung von Darmablagerungen.

Hanf bringt als natürliches, komplexes Protein seine eigenen Ballaststoffe mit – und das nicht zu knapp: etwa 18 Prozent der Hanfsamen bestehen aus Ballaststoffen. Ihr Verzehr ist also Proteinquelle und aktive Darmpflege zugleich! Die Wechselwirkung von Eiweiß, Ballaststoffen, essentiellen Fettsäuren, Mineralstoffen und Vitaminen unterstützt den Proteinstoffwechsel und Säure-Basen-Haushalt.

Die Wirkung von Hanf

1. Hanf kann entzündungshemmend wirken

Smoothie

Durch seinen außergewöhnlich hohen Anteil an Gamma-Linolensäure (GLA) kann Hanf nicht nur anti-entzündlich wirken, sondern auch aktiv zur Zellregenerierung und gesunden Neubildung beitragen.

Tipp: Ein täglicher Smoothie aus geschälten Hanfsamen und Chia-Samen, roter Beete, Sellerie, Blaubeeren, einem Teelöffel Kokosnussöl und einer großzügigen Messerspitze Kurkuma ist die perfekte Vorbeugung und sanfte Behandlung entzündlicher Prozesse im Körper.

2. Hanf schützt den Körper vor freien Radikalen

Hanf-Cranberry-Energiebällchen

Hanf-Cranberry-Energiebällchen

Freie Radikale sind verantwortlich für eine ganze Reihe zerstörerischer Prozesse im Körper, unter anderem verfrühter Alterung durch Zellzerstörung. Diesen sauerstoffhaltigen Molekülen fehlt ein Elektron. Das macht sie instabil und ständig auf der Suche nach einem „Ersatz“. Dabei suchen sie sich ihr neues Bindeglied immer da, wo sie gerade sind – und zwar in Rekordgeschwindigkeit von 0,00000000001 Sekunden nach Entstehung. Stehen keine umher ziehenden Elektronen zur Verfügung, rauben sich die freien Radikalen einfach welche von intakten Molekülen in Reichweite, auch wenn diese zu unserem Körper gehören – etwa als Bausteine unserer Zellmembranen, körpereigenen Eiweißes oder sogar der DNA. Dieser Beutezug wird Oxidation genannt. Kommt er vermehrt und häufig vor, stellt das den Körper unter oxidativen Stress.

Verhindern können wir diese Vorgänge, indem wir dem Körper möglichst viele sogenannte Radikalfänger zur Verfügung stellen. Diese Antioxidantien bieten den freien Radikalen quasi freiwillig eines ihrer Elektronen an und kommen damit ihrem Raubau an unseren Zellen zuvor. Da auch freie Radikale gerne den leichteren Weg gehen, nehmen sie dieses Angebot dankend an und lassen uns verschont. Die Antioxidantien arrangieren sich nach der guten Gabe sofort in eine neue, ebenfalls antioxidative Form. Hanf hat solche hilfreichen Antioxidantien in Mengen.

Tipp: Zwei- bis dreimal pro Woche ein großes Glas frisch gepressten Karottensaft mit Cranberry-Saft und ein bis zwei Esslöffeln kaltgepresstem Hanföl mixen und genießen! Für unterwegs sind Energiebällchen mit Hanfsamen, Hanfprotein, Honig und Cranberry ein wunderbarer antioxidanter und leckerer Snack (siehe Abbildung)!

3. Hanf unterstützt einen gesunden Muskelapparat…und ist gut für Zähne und Nägel

Das liegt vor allem am extrem hohen Gehalt an Calcium, Magnesium, Mangan, Phosphor und Protein.

4. Hanf macht schlau…

…oder schafft zumindest die besten Voraussetzungen für ein helles Köpfchen. Für das Gehirn ist Hanf zu etwas wie eine Wellnesskur: die vielen ungesättigten Fettsäuren und und das Lecithin sorgen aktiv für die Gesunderhaltung des Gehirnzellen. Sie unterstützen Heilungsprozesse bei Gehirnentzündungen, geben den Neuronen Nahrung und sorgen so dafür, dass diese besonders kontaktfreudig werden. Das wiederum erhöht die Gehirnleistung. Momentan wird die Wirkung von Hanf mit und ohne THC-Gehalt für eine ganze Reihe von neuronalen Erkrankungen von Alzheimer über Epilepsie bis hin zu Parkinson mit überraschend positiven Ergebnissen klinisch getestet.

5. Hanf schont Zellen und Herz

Hanf ist ein wahrer Wohltäter für die zelluläre Gesundheit. Hanfsamen haben einen extrem niedrigen Gehalt an gesättigten und mono-ungesättigten Fetten und einen hohen Gehalt an Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren, was sie zum perfekten Helferlein für ein robustes zelluläres Wachstum macht. Sie können außerdem das Risiko einer tödlichen Herzrhythmusstörung oder eines Herzinfarkt verringern – nicht nur aufgrund ihres natürlichen Vorkommens an gesunden Omega-3 und Omega-6 Fetten, sondern weil Hanfsamen zudem noch Phytosterole produzieren, die dabei helfen, die Menge des Cholesterins im Körper zu verringern und dem Fettaufbau in den Arterien vorzubeugen.

6. Hanf ist die perfekte Diät-Unterstützung

 Green SmoothieWeniger bekannt ist, dass Hanfsamen ähnlich wie die gerade so populären Chia-Samen bis zu viele Male ihr Gewicht in Wasser aufnehmen können. Das produziert eine gelartige Substanz, die sich nach Genuss im Magen noch weiter ausdehnt und ein sehr angenehmes Gefühl von Sättigung auslöst. Der Proteingehalt der Hanfsamen trägt dazu bei, dass man weniger Heißhunger-Attacken und ungezügelten Appetit auf schnell verwertbare Kohlehydrate mit leeren Kalorien entwickelt.

Für den schnellen und dabei gesunden Gewichtsverlust kann man eigentlich unbegrenzt lange eine Hauptmahlzeit mit einem leckeren Hanfsmoothie ersetzen, dessen Hanfsamen nicht nachträglich eingestreut, sondern vorab eingeweicht und dann mit den anderen Zutaten zusammen im Mixer verarbeitet werden.

Mein Favorit ist diese leicht tropische Mischung, die eine leckere Alternative zum reinen, grünen Smoothie darstellt. Dazu mische ich 150 ml Hafermilch mit 150 ml Kokoswasser, einer Banane, einer Mango (aufgeschnitten), einer kleinen Handvoll Babyspinat, einem gehäuften Esslöffel in Wasser eingeweichten Hanfsamen, eine Messerspitze Zimt, einem Esslöffel Kokosnussöl und zwei Datteln solange im Mixer, bis eine sämige, lecker duftende Flüssigkeit entsteht und trinke das Ganze genussvoll und langsam als Lunchersatz.

Hanfprodukte nur aus Bio-Anbau

Bio-AnbauBevor wir zu den einzelnen Hanfderivaten, ihren Einsatzmöglichkeiten und Zubereitungen kommen, ein Wort vorab: Hanfprodukte sollten immer ein Bioqualität gekauft werden! Ob das Cannabis nun in Deutschland, Europa oder im weiteren Ausland angebaut wurde: Jede Form von chemischer Düngung, Insektizid- oder Pestizidnutzung, wie sie im konventionellen Anbau üblich sind, kann die positiven Effekte des Hanfs zunichte machen.

Das betrifft den angebauten Hanf oftmals nicht einmal direkt. Er ist eine ausgesprochen robuste, anspruchslose Pflanze mit natürlichem Schutz gegen Parasitenbefall. Hanf wächst außerdem so schnell (er braucht nur etwa 16 Wochen bis zur Erntereife), dass zusätzlicher Dünger meist nicht notwendig ist. Doch gerade das wird dem Nutzer zum Verhängnis: Durch die kurze Wuchszeit pflanzen Bauern oft auf derselben Nutzfläche noch weitere Nutzpflanzen an, die wiederum chemisch behandelt werden. Diese Chemie dringt in den Boden und wird dort von den Hanfpflanzen über die Wurzeln aufgenommen – sogar in erstaunlich vollständigem Maße. Das führt zusätzlich dazu, dass Bauern Hanf explizit nutzen, um ihre Böden zu reinigen und zu regenerieren. Sie verdienen doppelt am Hanf: Die nun toxische Pflanze können sie noch verkaufen und ihr Boden ist wieder „phyto-saniert“.

Bio-Bauern dürfen generell keine Chemie auf ihren Feldern nutzen, ob nun während des Hanfanbaus oder davor und danach. Bio-Hanfprodukte sind vielleicht etwas teurer, aber die Investition lohnt sich! Und sie bedeutet, die organische Landwirtschaft zu unterstützen, indem Nachfrage generiert wird.

Die Welt des Hanfs