THC-haltiger Cannabis Tee – heilsames High, genussvoll zelebriert
Im zweiten Teil dieses Berichts zu den erstaunlichen Wirkungen von Cannabis Tee gehen wir näher auf seine THC-haltige Variante ein, auch als Marihuana Tee oder Gras Tee bekannt. In Teil I: Hanf Tee – jahrhundertealter, heilsamer Zaubertrank beschreiben wir die Zubereitung Variante des Hanf Tees ohne THC.
Medizin und Ritual: Hanf Tee hat eine reiche Geschichte
Cannabis Tee ist weit mehr als nur eine Alternative zum Kiffen. Der TeeHC ist seit Jahrhunderten ein für seine ganz spezifischen Eigenschaften geschätztes Genussmittel. Durch die Kulturen hindurch wurde Cannabis Tee auf ganz unterschiedliche Weisen genutzt und zubereitet: als Medizin, zu rituellen Zwecken und natürlich, um einfach das charakteristische High zu genießen.
In Indien ist die Tradition des Marihuana Tee Genusses uralt. Er wird dort als Bhang bezeichnet und ist eine zeremoniell zubereitete und getrunkene Köstlichkeit, die Gästen als Zeichen besonderer Wertschätzung serviert und den Göttern als Opfergabe dargebracht wurde. Die sich durch den Bhang entfaltende Wirkung wurde daher auch als spirituelle Energie betrachtet, die aufgrund der göttlichen Potenz Krankheiten von Körper und Geist vertreiben konnte.
Viele traditionelle Kulturen wussten um die Besonderheit des Cannabis Tee, die sich aus der Form der Zubereitung und dem Zusammenwirken der Inhaltsstoffe erschließt. Seine körperlichen und mentalen Effekte unterscheiden sich von denen beim Kiffen, vor allem bei therapeutischer Anwendung.
Das Zusammenwirken von THC und THCA im Cannabis Tee
2007 hat ein holländisches Forscherteam sich die spezifische chemische Struktur des THC-haltigen Tees genauer angeschaut („Cannabis tea revisited: a systematic evaluation of the cannabinoid composition of cannabis tea“/Arno Hazekamp, Krishna Bastola, Hassan Rashidi, Johan Bender, Rob Verpoorte).
Ihre Funde sind erstaunlich, vor allem, da der Cannabis Tee bisher wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit genossen hat. Zu Verstoffwechselung wird Marihuana notwendigerweise erhitzt. Aber bei anderen Formen der Einnahme, also dem Kiffen gerollter, getrockneter Blätter oder zerkrümelten Hashs, dem Inhalieren von Dampf oder dem Essen von verbackenem Hanf findet dies bei wesentlich höheren Temperaturen statt als im Cannabis Tee. Lange Zeit konzentrierten sich die Studien hinsichtlich medizinischer Effekte des Hanf einzig auf das THC. Erst in jüngerer Zeit wurde deutlich, dass es die gemeinsame Wirkung von THC und THCA ist, die therapeutisch am wirkungsvollsten sein könnte.
THCA steht für THC-Acid, also die Carbonsäure des Tetrahydrocannabinol. THCA ist das noch nicht psychoaktiv wirkende Cannabinoid, das in Cannabispflanzen entsteht. Das für das spätere High verantwortliche THC ist in diesem natürlichen Zustand noch an eine Carboxyl-Gruppe (COOH) gebunden. Je nachdem, an welche Stelle die Carboxyl-Gruppe sich kettet, wird zwischen THCA-A und THCA-B unterschieden. Das psychoaktive THC entsteht erst durch den Entzug von Feuchtigkeit, also dem Trocknungsprozess des Marihuana und wird durch die folgende Erhitzung beim Anzünden der Blüten noch forciert (Decarboxylierung).
THCA: Der unentdeckte Superwirkstoff?
Beim Aufbrühen von Cannabis Tee (eines der im Folgenden beschriebenen zwei Hanf Tee Rezepte) entfällt die Decarboxylierung. So bleibt im Tee noch ein Großteil des THCA erhalten und ist im Labor zusammen mit dem THC-Gehalt nachweisbar. Noch wurde nicht genügend THCA-Forschung betrieben, um seinen therapeutischen Nutzen präzise bestimmen zu können. Gehen Wissenschaftler aber die vorhandene medizinische Literatur Cannabis nutzender Kulturen durch, die durchweg Cannabis Tee eingesetzt haben, wird klar: THCA ist essenziell mitverantwortlich für die enorme, heilende Potenz, die Marihuana zugeschrieben wird.
Wer sein Gras hauptsächlich aus medizinischen Gründen konsumiert oder sich von den heilenden Eigenschaften des Hanf überzeugen möchte, ist deshalb mit aufgebrühten Cannabisblüten (Hanftee Rezept siehe weiter unten) unter Umständen am besten bedient – oder sollte sie als Alternative zum Joint einfach mal probieren.
Vor allem die folgenden Eigenschaften scheint die systemische Verbindung aus THCA und THC mitzubringen: sie wirkt anti-entzündlich, etwa gegen Arthritis; neuroprotektiv, was sich bei der Behandlung von neuro-degenerativen Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson positiv auswirkt; antiemetisch, also gegen Übelkeit und Appetitlosigkeit; sowie wachstumshemmend im Falle von Gewebeveränderungen wie Tumoren, wie Studien zu Prostatakrebs nachgewiesen haben. Außerdem wird THCA als mögliches Therapeutikum für Patienten mit Schlaflosigkeit, Muskelkrämpfen und chronischen Schmerzen untersucht.
Cannabis Tee – Wirkung und Dauer
Die Wirkung der verschiedenen Cannabis Tee Rezepte ist sehr ähnlich, Ausreißer gibt’s da kaum. Trotzdem ist es schwer vorhersagbar, wie lange das Tee-High anhält und wie stark es empfunden wird.
Wie bei den meisten oralen Einnahmetechniken dauert es bis zu einer Stunde, bevor der Tee seine ganze Wirkung entfaltet. Dann allerdings sind viele Teetrinker überrascht, wie intensiv der Effekt ist – und vor allem, wie lange er anhält, häufig zwischen vier bis zu acht oder sogar zehn Stunden, natürlich mit abnehmender Tendenz. Nach zwei bis drei Stunden ist das Stoned-Gefühl am intensivsten, danach nimmt es ab. Durch die lange Wirkdauer eignet sich Gras Tee deshalb besonders gut zur Linderung chronischer Schmerzen oder Krämpfe (etwa bei MS-Erkrankungen).
Auf geht’s: Cannabis Tee Rezepte für Experimentierfreudige
1. „Cannabis-Wasser“ – milde Alternative für Puristen
Wie schon erwähnt, ist THC nicht wasserlöslich. Deshalb erwähnen die meisten Cannabis Tee Rezepte auch mindestens eine Fettstoffquelle. Dennoch: Auch aus Wasser und Pflanzenteilen lässt sich ein sehr guter und vor allem im Hinblick auf das noch enthaltene THCA und andere Cannabinoide heilsamer Cannabis Tee zubereiten. Aus chemischer Sicht ist es nämlich nicht unabdingbar notwendig, dass die essenzielle Substanz sich in Wasser lösen kann. Entscheidend ist zunächst, dass der Wirkstoff sich aus den Blüten löst und im Wasser schwimmt, so dass er beim Trinken oral mitaufgenommen wird; dies wird durch das Erhitzen erreicht. In diesem Fall ist der Cannabis Tee schlicht eine Wasser-Wirkstoff Emulsion.
Diese ist einfach hergestellt. Auf ein Liter warmes Wasser kommt ein Gramm getrocknetes Cannabis (im Falle der gerade gepflückten Pflanze ist es fast unmöglich, aussagekräftige Anweisungen zu geben – hier muss ausprobiert werden), das dem Wasser direkt zugegeben wird. Dieses Mischungsverhältnis beim ersten Versuch von Anfängern eingehalten werden; danach ist es natürlich variabel und kann nach oben geschraubt werden. Das Wasser wird zum Köcheln gebracht und 20 Minuten lang durchgehend erhitzt. Anschließend sollte das Weed noch etwa ein bis zwei Stunden im abkühlenden Wasser einweichen, bevor es durch ein Sieb gegossen wird. Zur Wirkungsmaximierung kann jetzt noch ein Teelöffel aufgelöstes, reines Kokosfett hinzugegeben werden.
Soll der Tee aufbewahrt werden, dann muss ihm ein Löffel Pflanzenmilch wie etwa Mandelmilch hinzugegeben werden. Ansonsten verliert er bei Lagerung zu viel aktive Inhaltsstoffe; der THC-Gehalt nimmt ohne Fettquelle bei Lagerung rapide ab. Im Kühlschrank hält sich der Cannabis Tee so fünf Tage und länger. Er kann kalt (auch als Smoothie-Grundlage) genossen oder wieder erhitzt werden. Honig, Minztropfen oder Ahornsirup fügen ein angenehmes Aroma hinzu.
Dosierung
Einsteiger sollten mit einer Tasse (ca. 200ml) sanft wieder erhitzten Cannabis Tees beginnen und das Einsetzen der Wirkung abwarten. Wer zuvor noch nie Cannabis genutzt hat, steigt sogar besser mit einer halben Tasse ein. Sollte diese noch zu schwach ausfallen, um therapeutisch zu wirken, können morgens und abends je eine Tasse konsumiert werden. Generell ist bei der ersten oralen Einnahme von Cannabis Mäßigung geboten. Die Cannabis Tee Wirkung überrascht zudem oft auch erfahrene Nutzer.
2. Marihuana Tee – Der Klassiker mit Cannabis-Butter
Für dieses sehr einfach zubereitete Marihuna Tee Rezept wird eine Tasse kochendes Wasser, ein Teelöffel Cannabis Butter und ein Teebeutel mit Teesorte nach Wunsch benötigt. Cannabisbutter und Teebeutel werden in einen großen Teebecher gegeben, das Wasser aufgekocht und darüber gegossen. Die Cannabisbutter sollte sich vollständig aufgelöst haben, bevor der Tee getrunken wird. Cannabisbutter ist, je nach Zubereitungsart, stark bis sehr stark – mehr als ein Teelöffel pro Becher sollte deshalb nicht verwendet werden, vor allen nicht von Einsteigern.
Ebendiese werden jetzt vielleicht fragen: Cannabisbutter?????? Diese Form der THC-Bindung an Fett ist einer der kulinarischen Ecksteine der Weed-Küche und unkompliziert in der Zubereitung, wenn auch etwas zeitaufwendig. Cannabutter-Rezepte gibt es viele. Unseres stellt nur eine Variante dar, die aber zur Zubereitung von Tee besonders geeignet ist. Dieses Rezept lässt sich auch für die Zubereitung von CBD-Tee verwenden.
Weitere Themen
Cannabis-Butter: Das Rezept
Ein Wort der Warnung vorab: Sollte Cannabis Butter zufälligerweise weder in Amsterdam noch Denver hergestellt werden, bedarf es toleranter Nachbarn oder eines sehr guten Dunstabzugs. Stark erhitzt und an Butter gebunden riecht Weed besonders ausgeprägt nach…nun ja, Weed.
Die Zutaten für Cannabis Butter sind einfach: ein halber Liter Wasser, 250 g Bio-Butter (bereits gesalzene Butter bringt das potentere Produkt hervor, schmeckt aber im Tee gewöhnungsbedürftig) und 75 g Cannabis-Buds. Das Wasser zum Kochen bringen, Butter und Buds hineinwerfen, Temperatur hinunter regeln und die Mixtur etwa eine Stunde lang auf niedrigster Flamme erhitzen. Nicht einfach vor sich hin köcheln lassen, sondern immer mal wieder umrühren. Wird das Ganze zu sämig, muss eventuell noch etwas Wasser nachgegossen werden.
Nach einer Stunde das Gemisch in ein grobes Geschirrtuch gießen, durch das Material pressen und in einer Schüssel auffangen. Über Nacht im Kühlschrank aufbewahren. Morgens hat sich die fertige Cannabisbutter vom Wasser getrennt und schwimmt an der Oberfläche. Sie kann nun behutsam abgeschöpft und im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Die Wirkung per Decarboxylierung erhöhen
Wer das Potenzial seines Grases komplett ausschöpfen will sollte vor der Zubereitung des Hanf Tees das Gras erhitzen. Im Netz kursieren verschiedene Anleitungen zur Decarboxylierung das beim Erhitzen des Marihuanas entsteht.
Grundsätzlich gibt es zwei Varianten der Decarboxylierung: Eine kurze, aber hohe Erhitzung oder eine langsame und längere Erhitzung um das CO2 das Cannabinoide abspaltet. Ich empfehle die langsame Variante. Sie ist zwar aufwendiger und nimmt mehr Zeit in Anspruch erzielt aber definitiv das bessere Ergebnis.
Decarboxylierung durch richtiges Erhitzen
Am einfachsten geht die Decarboxylierung im Backofen. Dazu wird das Cannabis am besten zerkleinert und auf Backpapier gleichmäßig verteilt. Den Backofen auf 110 °C vorheizen und das Weed mit dem Backpapier für 60 Minuten im Backofenofen backen lassen. Durch die Erhitzung verdampft das Restwasser, das sich in den Hanfblüten befindet und spaltet das CO2 ab. Der Effekt ist ein wesentlich potenteres Gras als ohne Decarboxylierung. Weitere Infos haben wir unter Grundlagen der Cannabis-Küche zusammengestellt.
Weiterführende Links
A systematic evaluation of the cannaboid composition of cannabis tea