Kroatien legalisiert medizinischen Cannabis
Und die Cannabis-Gesetze fallen weiter. Ganz aktuell hat nun das frische EU-Mitglied Kroatien nachgezogen und zumindest den Konsum von medizinischem Cannabis legalisiert. Das Cannabis muss dafür allerdings jeden Monat aufs Neue vom Arzt verschrieben werden und Linderung bei Krankheiten wie Krebs, Multiple Sklerose oder AIDS verschaffen. Damit nähert sich Kroatien vielen weiteren europäischen Ländern an, in denen ebenfalls die Cannabis-Gesetze langsam entkräftet oder zumindest modifiziert werden. Auch in Deutschland beispielsweise ist der medizinische Gebrauch von Cannabis mittlerweile legal (wenn auch schwierig zu realisieren).
Das kroatische Gesundheitsministerium warnt allerdings, dass der Anbau für den Eigenbedarf immer noch verboten sei und empfindliche Strafen nach sich ziehen könne. Kurios: offiziell gibt es auf dem kroatischen Markt keine registrierten Medikamente, die THC oder andere cannabinoide Wirkstoffe enthalten – man muss sie also aus dem Ausland importieren.
Medizinisches Marihuana für Kriegsveteranen
Vor einigen Jahren machte in Kroatien ein Urteil des Obersten Gerichtshofs Schlagzeilen: Dort wurde ein Fall verhandelt, bei dem ein Kriegsveteran zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde, nachdem in seinem Hinterhof Cannabispflanzen gefunden wurden. Die obersten Richter widerriefen das Urteil allerdings mit der Begründung, dass Mariuhana bei Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) helfen könne.
Nach dem Krieg gegen Jugoslawien, der von 1991 bis 1995 im Balkan tobte, schätzen Experten, dass rund 18.000 Kroaten unter PTBS leiden oder litten. Diese können sich durch Persönlichkeitsstörungen, Depressionen oder die Tendenz zur Selbstverletzung ausdrücken. Die Ausnahmeregelung (bzw. das „Nicht-Bestrafen“ von Cannabiskonsum- und Anbau) wurde allerdings nur in wenigen Fällen angewendet.