Legal Highs: Gefährlicher Trend mit schweren Folgen
Was sind Legal Highs?
Der Begriff „Legal Highs“, oft auch als „Neue psychoaktive Substanzen“ (NPS) bezeichnet, umfasst eine Vielzahl synthetisch hergestellter Drogen. Diese werden oft als harmlose Produkte wie „Räuchermischungen“, „Badesalze“, oder „Reiniger“ vermarktet. Der irreführende Name „Legal Highs“ suggeriert dabei eine legale und sichere Alternative zu herkömmlichen, illegalen Drogen, was jedoch weit von der Wahrheit entfernt ist.
Herkunft und Entwicklung
Legal Highs sind keine neue Erscheinung. Sie entstanden als Reaktion auf bestehende Drogengesetze, wobei Produzenten die chemische Zusammensetzung illegaler Drogen leicht abwandeln, um sie als legal zu deklarieren. Produkte wie „Spice“, bekannt seit 2008, machten schnell Schlagzeilen. Ursprünglich als harmlose Kräutermischung vermarktet, enthielten sie tatsächlich synthetische Cannabinoide, die später unter das Betäubungsmittelgesetz fielen.
Wirkstoffe und Wirkung
Die Wirkstoffe in Legal Highs variieren stark und sind oft unbekannt oder nicht genau gekennzeichnet. Häufig enthalten sie synthetische Cannabinoide, Cathinone oder Phenylethylamine, die ähnliche Effekte wie Cannabis, Ecstasy oder Amphetamine hervorrufen. Die Wirkung ist jedoch unberechenbar und kann von milden Rauschzuständen bis hin zu schweren psychischen und physischen Nebenwirkungen reichen.
Risiken und Nebenwirkungen
Die Risiken von Legal Highs sind erheblich und oft unterschätzt. Nutzer berichten von Herzrasen, Übelkeit, Angstzuständen, und in schweren Fällen von Herzinfarkten, Psychosen und sogar Todesfällen. Die Unvorhersehbarkeit der Inhaltsstoffe und deren Konzentration erhöht das Risiko von Überdosierungen und gesundheitlichen Schäden.
Rechtliche Situation
Trotz des Namens sind viele Legal Highs nicht legal. In Deutschland trat 2016 das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) in Kraft, das ganze Stoffgruppen verbietet. Dies erschwert zwar den Vertrieb, doch die ständige Entwicklung neuer Substanzen bleibt eine Herausforderung für das Gesetz.
Behandlung und Prävention
Die Behandlung von Legal Highs-Konsum ist komplex, da die Effekte stark variieren. Kliniken wie die Bezirksklinik Hochstadt haben spezialisierte Programme entwickelt, um Betroffenen individuell zu helfen. Prävention und Aufklärung, insbesondere bei jungen Menschen, sind entscheidend, um das Bewusstsein für die Risiken dieser Substanzen zu schärfen.
Fazit: Eine unterschätzte Gefahr
Legal Highs sind eine ernstzunehmende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Ihr irreführender Name und die leichte Verfügbarkeit tragen zu einem falschen Sicherheitsgefühl bei, das ihre tatsächlichen Risiken verschleiert. Eine fortgesetzte Aufklärungsarbeit und rechtliche Anpassungen sind notwendig, um die Gefahren, die von diesen Substanzen ausgehen, zu bekämpfen.
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